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DVD Review » Alien - Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt
 
Info:
 
Titel : Alien
Originaltitel : Alien
Verkauf : ab dem 25.05.2000
Land/Jahr : USA/1979
Label : 20th Century Fox
Laufzeit : ca 112 min.
FSK : ab 16 Jahren
Bild : Widescreen (2.35:1 - anamorph)
Ton : Dolby Digital 5.1 (Deutsch), Dolby Digital 5.1 (Englisch)
Untertitel : Englisch, Deutsch für Hörgeschädigte, Spanisch, Audiokommentar Deutsch
RC-Code : RC2
Darsteller : Ian Holm, John Hurt, Sigourney Weaver, Tom Skerritt, Veronica Cartwright, Yaphet Kotto
Regie : Ridley Scott
 
Wertung:
 
 » Film : 3.0/5.0
   
   
   
   
   
 » Bild : 3.5/5.0
   
   
   
   
   
 » Ton : 2.5/5.0
   
   
   
   
   
 » Bonus : 2.0/5.0
   
   
   
   
   
 » Gesamt : 3.0/5.0
   
   
   
   
   
 
Film (3.0):
 
Die siebenköpfige Besatzung eines Transportschiffes (u.a. mit Sigourney Weaver) ist auf dem Rückweg zur Erde, als sie durch ein geheimnisvolles Signal aus ihrem Tiefschlaf gerissen wird.
Die Crew entscheidet sich dem Signal zu folgen und landet auf einem unbekannten Planeten.
Während ihrer Suche nach Hinweisen wird ein Mannschaftsmitglied von einer nicht bekannten Lebensform angegriffen. Der Kapitän entscheidet sich dennoch den Mann wieder an Bord zu nehmen, was sich als großer Fehler herausstellen sollte. Die unbekannte Lebensform kann der Besatzung entwischen und entwickelt sich zu einer tödlichen Gefahr für sie.

Das der erste Teil dieser populären Quadrilogie schon 27 Jahre alt ist merkt man dem Film nicht nur technisch (siehe unten) an. Die Art und Weise wie Ridley Scott (Gladiator) Regie geführt hat, ist beispielhaft für einige Filme aus dieser Ära.
Der Film entwickelt sich über viele Minuten hinweg und geht liebevoll auf Details ein. Die Faszination des Weltalls und der Science-Fiction, wie sie damals noch sehr stark ausgeprägt war, steht oftmals im Mittelpunkt.

Eben dieser Umstand führt für heutige Verhältnisse, in denen man schon lange nicht mehr von einer derartigen Faszination über das Weltalls ausgehen kann, aber in eine prekäre Situation.
Denn diese detaillierte Darstellung und der zeitaufwändige Aufbau des Films kommt im Jahre 2006 größtenteils nicht mehr spannend herüber, und wirkt teilweise langatmig und uninteressant.
Um nicht falsch verstanden zu werden: Bis zu einem gewissen Maße ist eine derartige Methode absolut in Ordnung, aber in Alien wird es meiner Meinung nach schlicht übertrieben. Wie Ridley Scott in seinem Audiokommentar selbst sagt: "In den ersten 45 Minuten passiert nichts".

Der Film tut sich schwer spannende Momente aufzubauen und den Zuschauer zu fesseln. Wie bereits gesagt, wird versucht, die Atmosphäre durch den ruhigen Regiestil aufzubauen und dann durch seltene Momente zu schocken, was vor 27 Jahren durchaus funktioniert hat. Aber aus der heutigen Sicht wirkt dieses Prinzip nur noch bedingt.

Alien ist zweifellos ein Meilenstein der Kinogeschichte und an diesem Image will ich sicher nicht rütteln, aber ich habe mich beim Anschauen nur durchschnittlich unterhalten und noch weniger gefesselt gefühlt. Deswegen die konsequente Bewertung von glatten 3 Punkten.
 
Bild (3.5):
 
Ich war durchaus überrascht, dass die Bildschärfe in Alien auf einem guten Niveau liegt. Immerhin haben wir es mit einem 27 Jahre alten Film zu tun. Hier hat sich die Restaurierung deutlich bemerkbar gemacht.
Man kann zwar nicht allgemein sagen, dass sich die Schärfe auf einem konstant guten Niveau befindet, denn ab und an (z.B. bei 10:15 oder 35:30) sinkt sie auf einen unbefriedigenden Level herab, aber dieses Manko wird durch die Tatsache, dass selten sogar eine fast sehr gute Schärfe erreicht wird (z.B. bei den Minuten 32-33 und insbesondere gegen Ende des Films), beinahe wieder relativiert.

Die nächste positive Überraschung konnte ich bei der Farbdarstellung feststellen. Die Farben sind durchgehend auf einem guten Level. In so gut wie keiner Szene kann man Kritik üben. Die Kontraste gefallen und die Leuchtkraft und Brillanz ist im Großen und Ganzen in Ordnung. Dennoch wäre bei Letzterem noch deutlich Raum für Verbesserungen (z.B. bei 4:50). Unter dem Strich kann man aber durchaus zufrieden sein und ein Lob an die Restaurationsabteilung aussprechen.

Sehr lange musste ich bei der Einschätzung für das Bildrauschen überlegen, denn dieses ist zwar meistens vorhanden, aber nur bei genauem Hinsehen auch wirklich störend. Es gibt Szenen in denen es deutlich spürbar ist, aber eben auch Momente, wo man selbst bei genauem Hinschauen nichts bemerkt.

Zu Artefaktbildung und Bildfehlern lässt sich sagen, dass beides vorhanden ist. Ersteres relativ selten, dafür Letzteres regelmäßig und manchmal auch bei normalem Hinsehen auffallend. Das ist zwar einem Film dieses Alters subjektiv nicht übel zu nehmen, geht aber natürlich mit in die Bewertung ein.

Insgesamt habe ich mich für 3,5 Punkte für die Bildqualität entschieden, was vorwiegend an der teils abfallenden Bildschärfe, sowie den stellenweise vorhandenen Dropouts liegt.
 
Ton (2.5):
 
Die ordentliche Nachbearbeitung beim Bild lässt auch auf eine gute akustische Darstellung hoffen, zumal der Film über das exklusive THX Zertifikat verfügt.

Dass Letzteres aber nicht unbedingt für eine gute Soundqualität steht, musste ich leider feststellen. In sämtlichen Disziplinen spürt man förmlich das Alter des Films. Insbesondere die Effekte leiden stark darunter. Sie sind fast durchgehend sehr dünn und ohne jegliche Brillanz. Der Subwoofer wird nur selten eingesetzt und dann auch nur im Hintergrund – selbst bei der großen Explosion gegen Ende des Filmes kommt das Volumen so gut wie nicht zu Stande (ca. bei Minute 99).

Bei der Sprachwiedergabe zeichnet sich ein ähnliches Bild ab. Zwar ist sie etwas besser gelungen als die Effektdarstellung, aber ihr fehlt ebenso die Brillanz und Dynamik. Sie wirkt sehr angestaubt und manchmal sogar aufgesetzt.

Was den Raumklang angeht lässt sich sagen, dass er ab und zu zwar vorhanden ist, aber oftmals zwanghaft wirkt, als hätte man im Nachhinein versucht das THX Zertifikat zu rechtfertigen. Da die Effektqualität an sich schon relativ schlecht ist, ist der Raumklang teilweise sogar eher unangenehm als atmosphärisch. Zumal die hinteren Lautsprecher nur für ausgewählte Effekte genutzt werden und somit der Eindruck eines unnatürlichen Klangbildes verstärkt wird. Direktionale Soundwiedergabe kennt Alien leider nicht.

Einziger, minimaler Lichtblick stellt die Musikwiedergabe dar. Zwar ist sie auch nur auf durchschnittlichem Niveau, aber innerhalb des Films die beste akustische Disziplin. Sie ist qualitativ insgesamt zufrieden stellend und wird geschickt eingesetzt. Außerdem macht sie konstant Gebrauch von den Rear-Speakern.
 
Bonus (2.0):
 
Hinter dem animierten DVD-Menü befinden sich neben den erwartbaren Extras wie Trailer, Storyboards und Bildergalerien auch insgesamt 12 nicht gezeigte oder nicht verwendete Szenen, wobei letztere nicht vertont wurden. Zudem findet man einen Audiokommentar von Ridley Scott, sowie zwei extra Tonspuren mit einem alternativen und dem original Soundtrack vor.
Und genau bei diesen drei Punkten muss ich Kritik üben. Der Audiokommentar ist zwar interessant, aber wer der englischen Sprache nicht mächtig ist, schaut wort-wörtlich nur in die Röhre. Der Kommentar ist akustisch nämlich nur englisch vorzufinden und wurde nicht einmal untertitelt.
Die Idee mit den Soundtracks ist zwar gut, aber meiner Meinung nach schlecht umgesetzt. Wer schaut sich denn den ganzen Film nochmals nur mit der Filmmusik an. Hier wäre es deutlich besser gewesen, den Soundtrack in die einzelnen Stücke zu unterteilen und separat anwählbar zu machen.

Wir haben also einen bedingt nützlichen Audiokommentar, eine schlecht umgesetzte Idee mit den Soundtracks und bis auf die (guten) Deleted Scenes nur obligatorisches Bonusmaterial. Quantitativ also schon eine recht magere Leistung, aber qualitativ leider noch nachlässiger umgesetzt. Wer der englischen Sprache mächtig ist und kein Problem damit hat, sich den Film nur mit der Musik nochmals anzuschauen, kann sich eine leicht bessere Bewertung denken, allen anderen muss ich aber gerecht werden, in dem ich die ärgerlichen Schwächen konsequent berücksichtige und die Note auf 2 Punkte festlege.
 
Fazit (3.0):
 
Selten war es so schwer ein Fazit für einen Film zu schreiben. Zum Einen wäre der Film an sich diskutierbar. Für Einige ist er ein Meisterwerk, während Andere (zu denen ich mich zähle) ihn nur als durchschnittlich bezeichnen. Zum Anderen ist die Sonderausstattung bestreitbar, da sie Englischkenntnisse voraussetzt und zudem die Idee mit den Soundtracks Geschmackssache ist.
Was aber wohl unbestreitbar ist, sind die Schwächen in der soundtechnischen Umsetzung. Der Film hört sich einfach nur alt und angestaubt an. Durchaus zufrieden kann man aber mit der Bildqualität sein. Wie oben beschrieben ist der Film nur knapp an den vier Punkten vorbeigerutscht.
Insgesamt denke ich, dass ich mit 3 von 5 Punkten eine absolut angebrachte Wertung abgebe, mit derer sowohl Fans als auch Kritiker leben können.
 
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Autor: Timo Priebe
Datum: 27.02.2006
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