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Info: |
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Titel |
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Musa - Der Krieger |
Originaltitel |
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Musa |
Verkauf |
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ab dem 01.03.2007 |
Land/Jahr |
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China, Südkorea/2001 |
Label |
: |
e-m-s new media |
Laufzeit |
: |
ca 155 min. |
FSK |
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ab 16 Jahren |
Bild |
: |
Widescreen (2.35:1 - anamorph) |
Ton |
: |
Dolby Digital 5.1 (Deutsch), Dolby Digital 5.1 (Koreanisch) |
Untertitel |
: |
Keine Untertitel |
RC-Code |
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RC2 |
Darsteller |
: |
Ahn Sung-Ki, Joo Jin-Mo, Jung Woo-Sung, Zhang Ziyi |
Regie |
: |
Kim Sung-Soo |
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Wertung: |
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Film |
: |
4.0/5.0 |
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» |
Bild |
: |
4.0/5.0 |
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» |
Ton |
: |
4.0/5.0 |
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» |
Bonus |
: |
4.5/5.0 |
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» |
Gesamt |
: |
4.0/5.0 |
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Film (4.0): |
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Die Handlung des Films ist im Jahr 1375 angesiedelt, die Yuan-Herrschaft (Mongolische Kaiserhaus in China) ist vor einigen zu Ende gegangen. Inzwischen regiert die Ming-Dynastie über China. Zu dieser Zeit wird eine kleine Truppe mit einer Friedensbotschaft aus Korea nach China geschickt. Der Empfang in China ist aber alles andere als herzlich und die Diplomaten samt ihrer Eskorte werden in die unendliche Wüste verbannt - ihr Todesurteil. Die kleine Gruppe hat jedoch Glück und wird von einer Einheit der Yuan befreit. Allein in der Wüste, mit ein wenig Proviant und Wasser begeben sich die wenigen Überlebenden auf ihrem Weg nach Hause. Ohne Reputation in einem fremden Land ist dies ein schwieriges Unterfangen. Als sie kurze Zeit später einen anderen Trupp der Yuan entdecken, der eine Ming-Prinzessin entführt hat, planen sie deren Rettung, um ihren Ruf wiederherzustellen. Von nun an beginnt eine unerbittliche Flucht bis die Yuan den kleinen Trupp in einer Festung umstellen, an der es zur letzten Schlacht der beiden Parteien kommt.
"Musa" lief während des Fantasy Filmfestivals 2003 und bekam dort gute Kritiken. Daher ist es etwas schade, dass die chinesisch-koreanische Co-Produktion erst im Jahr 2007 auch bei uns den Weg auf die DVD schaffte. Der Hauptgrund dürfte wohl an dem eher mäßigen Interesse des deutschen Publikums an Filmen aus Fernost liegen. Auch der Film "Sword in the Moon" erregte in unseren Breiten erst auf einem Fantasy Filmfestival Aufmerksamkeit.
"Musa" ist ein Film mit wirklich atmosphärisch gelungenen Szenen, hier sei beispielsweise die Szene im Wald genannt, in der die Flüchtlinge einigen mongolischen Reitern auflauern. In bester Guerilla-Manier schleichen die wenigen und schlechter bewaffneten Koreaner durch den Wald und nutzen das Überraschungsmoment, so dass ihre Gegner nur die Schreie ihrer gefallenen Leute und den Wind zu hören bekommen. Selten wurde so überzeugend die Machtlosigkeit einer Reitertruppe im Wald demonstriert wie in dieser Szene.
Trotz der vielen Kämpfe und dem nicht gerade sparsamen Umgang mit dem Kunstblut ist Musa doch eher ein Film, in dem nicht die Splattereffekte, sondern die Charaktere im Vordergrund stehen. Im Gegensatz zu einigen westlichen Produktionen sind die einzelnen Charaktere keine glorreichen Kämpfer. Zwar wachsen einige über sich hinaus, doch nicht jeder der Beteiligten wird zum Helden. Auch wird der Kampf nicht glorifiziert. Jeder muss in jedem Kampf neu mit sich ringen und zeigt so, dass sie halt auch nur Menschen sind, die Fehler machen und in gewissen Situationen versagen.
Etwas schade ist, dass die Sprachprobleme zwischen den einzelnen Parteien in der deutschen Fassung komplett untergehen. So wurde nämlich nicht nur in China gedreht, sondern es spielen auch Schauspieler beider Länder mit, wie die inzwischen sehr bekannte Zhang Ziyi. Der Großteil des männlichen Casts stammt hingegen aus Korea. Aber selbst im O-Ton wird es für den deutschen Zuschauer schwierig zu verstehen, dass wirklich mehrere Sprachen verwendet werden, da sie von ungeübten Ohren nur schwer zu unterscheiden sind. So erlangt die Rolle des Übersetzers im Film leider keine allzu große Bedeutung. |
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Bild (4.0): |
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Das Bild weist einige kleinere Mängel auf, so sind in der ersten halben Stunde einige Verunreinigungen wie aufblitzende Fremdpartikel auf oder ein feiner schwarzer Strich, der für einige Sekunden zu sehen ist, vorhanden. Nach der Wüstenszene sind jedoch keine Verunreinigungen mehr zu beobachten. Die Farben sind natürlich und kräftig. Auch ein Einsatz von Farbfiltern als Stilmittel ist zu beobachten, so dass die entsprechenden Landschaften wie die Wüste etwas mehr betont werden. Die Kompression leistet gute Arbeit und das Auftreten von Artefakten tendiert gegen Null. Die Bildschärfe ist gut getroffen ebenso wie der Kontrast. |
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Ton (4.0): |
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Im Bereich der Räumlichkeit könnte der Ton noch etwas besser sein. So werden die hinteren Boxen vorwiegend dezent angesprochen wodurch die Abmischung etwas frontlastig wirkt. Dennoch gibt es einige Spielereien, die andeuten, dass Potential verschwendet wurde. So sind die direktionalen Effekte sehr deutlich aus den hinteren Boxen zu hören, etwa beim Wüstensturm. Aber auch bei den Dialogen werden immer die entsprechenden Boxen angesteuert, wenn der Hauptsprecher sich nicht direkt im Bild befindet. Insgesamt gesehen ist die Dialogabmischung am besten getroffen, und weist keine Schwächen auf. Die Verwendung des Basses ist immer passend gewählt, könnte jedoch in einigen Szenen für etwas mehr für Dynamik sorgen. |
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Bonus (4.5): |
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Auf der Film-DVD befindet sich lediglich ein Trailer zum Film. Auf der Bonus-DVD findet sich ein knapp 45 min. "Making of", welches sich in fünf Kapitel unterteilt und verschiedene Aspekte behandelt. Im Punkt "Behind the Scenes" wird in etwas mehr als 15 min. auf die verwendeten Kostüme, das Setting sowie die Effekte und die Stunts eingegangen. Auch eine Menge Interviews, die eine Laufzeit von fast anderthalb Stunden aufweisen, sind vorhanden. So plaudern neben einigen ausgewählten Schauspielern auch Teile des Produktionsstabes über den Film und wie sie daran beteiligt waren. Auch auf die im Film verwendete Musik wird in einer separaten Rubrik eingegangen. Zur Abrundung gibt es dann noch den Originaltrailer und eine Bildergalerie. Insgesamt kann man sich über das Bonusmaterial nicht beklagen, da es fast genau über die gleiche Laufzeit verfügt wie der Film. |
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Fazit (4.0): |
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"Musa" ist ein gewaltiges Historienepos, welches sich vor westlichen Produktionen nicht verstecken muss. Trotz seiner Laufzeit von 155 Minuten hat der Film keine bemerkbaren Längen und sorgt für gute Unterhaltung. Im Bereich Bild und Ton sind einige leichte Schwächen zu vernehmen, aber sonst ist die Leistung sehr solide. Auch für reichlich Bonusmaterial und ein Booklet ist gesorgt. Wer auf Bonusmaterial verzichten kann, greift zur ebenfalls erhältlichen Einzel-DVD. |
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Autor: Peter Winkelhane
Datum: 09.07.2007
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