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DVD Review » Wu Ji - Die Reiter der Winde
 
Info:
 
Titel : Wu Ji - Die Reiter der Winde
Originaltitel : Mo gik / Wu ji / The Promise
Verkauf : ab dem 29.09.2006
Land/Jahr : Hongkong/2005
Label : VCL
Laufzeit : ca min.
FSK : ab 12 Jahren
Bild :
Ton :
Untertitel :
RC-Code : RC2
Darsteller : Cecilia Cheung, Chen Hong, Dong-Kun Jang, Hiroyuki Sanada, Hong Chen, Nicholas Tse, Ye Liu
Regie : Chen Kaige
 
Wertung:
 
 » Film : 4.0/5.0
   
   
   
   
   
 » Bild : 4.0/5.0
   
   
   
   
   
 » Ton : 4.0/5.0
   
   
   
   
   
 » Bonus : 0.5/5.0
   
   
   
   
   
 » Gesamt : 3.0/5.0
   
   
   
   
   
 
Film (4.0):
 
Mit "Wu Ji" kommt der bisher teuerste in China produzierte Film (35 Millionen Dollar) in die deutschen Wohnzimmer. Nicht nur in China, sondern auch weltweit konnte Wuji begeistern und wurde sogar für den Golden Globe 2006 als bester ausländischer Film nominiert. Beeindrucken kann der Film mit einer märchenhaften Liebesgeschichte, die sich zu einer Dreiecksbeziehung entwickelt, und grandiosen Martial-Arts Szenen. Um die "komplizierte" Geschichte dem westlichen Publikum zugänglicher zu machen, wurde der Film jedoch um ca. 18 min gekürzt. Das stößt dann schon wieder etwas negativ auf. Zumindest auf der DVD hätte man beide Versionen anbieten können.

Um die Handlung ordentlich in Szene zu setzen, wählte man für Eastern fast typisch eine kunterbunte Farbauswahl der Kostüme sowie Gebäude, die zusammen mit den natürlichen Schauplätzen ein farbenreiches Spektrum ergeben. Zweifellos eine wunderbare Mischung, dennoch wird es dem einen oder anderen Zuschauer manchmal wohl etwas zu bunt ausfallen. Es gibt auch viele Special-Effects zu bewundern, die allesamt sehr grandios wirken, doch manchmal wie im Canyon schlichtweg zu künstlich wirken. Viele andere Szenen, in denen Computereffekte Verwendung finden, sind jedoch gut in den Film eingearbeitet und wirken in keinster Weise störend. Die Kostüme wirken sehr schillernd, besonders die Rüstung des Generals (der den Kennern der Playstation 2 Reihe "Kessen" bestimmt bekannt vorkommen dürfte), denn auf dem Cover des zweiten Teils findet sich eine Person mit der gleichen Rüstung wieder. Im Prinzip kein Wunder, denn sowohl der Film als auch das Spiel erzählen eine der bekanntesten chinesischen Sage nach.

Der Film kommt mit einigen wenigen Hauptdarstellern aus, um die sich die Haupthandlung dreht. Da wären der General, der in (der bereits angesprochenen schillernden Rüstung und einem goldenen Helm) seine Mannen in die gefährlichsten Schlachten führt und siegreich aus ihnen hervorgeht und der Sklave Kunlun, der den General so beeindruckt, dass er ihn zu seinem Diener macht. So kommt dieser in das Vergnügen dem König in der Rüstung des Generals gegenüberzutreten und stiftet somit einige Verwirrung. Die Konkubine Quingcheng, die in ihrer Jugend einen Handel mit einer Magierin eingegangen ist, und ein Leben voller Pracht und Glanz gegen die wahre Liebe getauscht hat, wird von Kunlun, den alle für den General halten, gerettet. Unter den Augen des feindlichen Fürsten Wuhuang tötet Kunlun den König und sichert sich so die Liebe von Quingcheng. Diese kennt jedoch nicht das Gesicht ihres Retters und verliebt sich in den wahren General und dieser in sie. Damit beginnt eine tragische Dreiecksbeziehung, denn auch Kunlun hat sich in Quingcheng verliebt, doch sie hat zuerst nur Augen für den General.

Angefangen mit der Beziehung der drei Hauptcharaktere zueinander beginnt "Wu Ji" dann den Zuschauer in seinen Bann zu ziehen, an dem die Schauspieler einen großen Anteil haben. Schließlich verkörpern sie nicht nur leere Hüllen, sondern sehr komplexe Charaktere. Auch Wuhuan und sein Assasine Schneewolf bauen eine tiefe Verbindung zu den Hauptcharakteren auf, so dass am Ende ein feines Netz zwischen allen fünf Personen besteht, die alle am selben Faden des Schicksals hängen. Vielleicht mutmaßten die Verantwortlichen gerade in dieser Beziehung, dass dies für die westlichen Zuschauer zu komplex ausfällt. Persönlich halte ich nichts davon, denn es ist doch klar, dass der Film in unseren Gefilden etwas "unverständlicher" wirkt, denn bei uns dominiert ein ganz anderer Erzählstil. Die Macher sollten die Zuschauer nicht für so dumm halten, die fernöstlichen Filme nicht verstehen zu können, denn gerade an diesen Werken wird die Schere kräftig angesetzt. Etwas verwerflich gerade die Handlung zurechtzuschneiden, während besonders einige amerikanische Filme gewaltverherrlichend sind ohne dass die Handlung einen gewissen Tiefgang erreicht und ungeschnitten den Weg zu uns finden. Besonders bei Eastern ist die exotische Handlung so reizvoll, und es gibt keinen leichteren Weg den Zuschauern etwas von der Magie Ostasiens zu zeigen.
 
Bild (4.0):
 
Der Bildtransfer leistet sich keine nennenswerten Schwächen, so sind die Farben sehr bunt, ganz im Stile des Films, und wirken dennoch nicht künstlich. Verunreinigungen oder Artefakte sind nicht auszumachen, lediglich ein minimales Rauschen ist sichtbar. Die Schärfe und der Kontrast fallen gut aus und geben keinen Anlass zu Kritik. Hingegen wirken einige Special-Effects wie am Anfang in der Schlucht etwas befremdlich, denn dort ist ein deutliches Rausche wird das sonst so reine Bild mit Rauschen versehen, um meiner Ansicht nach eine Abgrenzung zwischen Computereffekten und sonstigem Bild zu schaffen. Im Endeffekt ist das Resultat aber mehr als zufrieden stellend und sichert sich die 4 Punkte mühelos.
 
Ton (4.0):
 
Sowohl der O-Ton als auch die deutsche Sprachfassung liegen in Dolby Digital 5.1 vor. An sich sind die Tonspuren vom Klang her zufrieden stellend, spektakulär sind sie jedoch nicht. Zu selten ertönen Effekte einmal ganz klar aus einer einzelnen Box.
Die Musik ist auf alle Boxen verteilt, ebenso die Effekte, nur wie schon erwähnt nicht so klar, dass man einzelne heraushören könnte. Mit den Dialogen verhält es sich ähnlich. Größtenteils kommen nur der Center oder manchmal die Frontboxen zum Einsatz, die hinteren Boxen werden nicht angesteuert. Der Verständlichkeit schadet dies jedoch nicht. Einzig der Subwoofer leistet konstant zufrieden stellende Arbeit. Knapp an der Grenze, dennoch können hier noch 4 Punkte verbucht werden.
 
Bonus (0.5):
 
An Bonusmaterial sind einige Trailer des Films vorhanden sowie 3 Featurettes, die jedoch nicht untertitelt vorliegen. Dies ist für Englischkundige zumindest beim Interview mit dem Regisseur noch problemlos. Bei den Featurettes ist das Fehlen von Untertiteln jedoch ein eklatanter Fehler, denn die wenigsten werden wohl Mandarin verstehen können, von daher gibt es auch einen Punktabzug.
Wer aber andere Releases des Labels VCL kennt, wird damit schon Bekanntschaft gemacht machen. Besonders ihre Anime-Releases litten darunter, dass es keine Untertitel gab und das Verfolgen der Filme im O-Ton gänzlich unmöglich war. Das VCL hier immer noch nicht aus den Fehlern gelernt hat ist sehr enttäuschend. Neben den erwähnten Trailern und Featurettes sind zudem noch Filmographien des Regisseurs und der Hauptdarsteller verfügbar.
 
Fazit (3.0):
 
"Wu Ji - Die Reiter der Winde" ist ein solider Eastern, der jedoch für einige etwas zu bunt und an einigen Stellen zu überdreht ausgefallen ist. Eastern-Fans können aber bedenkenlos zugreifen. Sollte jemand die Playstation 2 Spielreihe "Kessen" kennen, wird er vielleicht eine Ähnlichkeit mit dem einen oder anderen Charakter wieder erkennen.
Die technische Umsetzung von Bild und Ton ist ordentlich ausgefallen ohne allerdings zu begeistern. Das größte Manko der DVD stellt das enttäuschende Bonusmaterial dar.
 
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Autor: Peter Winkelhane
Datum: 04.12.2006
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