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Info: |
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Titel |
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Charlie und die Schokoladenfabrik |
Originaltitel |
: |
Charlie and the Chocolate Factory |
Verkauf |
: |
ab dem 02.01.2006 |
Land/Jahr |
: |
Großbritannien, USA/2005 |
Label |
: |
Warner Home Video |
Laufzeit |
: |
ca 110 min. |
FSK |
: |
ab 6 Jahren |
Bild |
: |
Widescreen (1.85:1 - anamorph) |
Ton |
: |
Dolby Digital 6.1 EX (Deutsch), Dolby Digital 6.1 EX (Englisch) |
Untertitel |
: |
Deutsch, Englisch, Deutsch für Hörgeschädigte |
RC-Code |
: |
RC2 |
Darsteller |
: |
Christopher Lee, Freddie Highmore, Helena Bonham Carter, Johnny Depp, Ty Dickson |
Regie |
: |
Tim Burton |
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Wertung: |
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» |
Film |
: |
3.0/5.0 |
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» |
Bild |
: |
4.0/5.0 |
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» |
Ton |
: |
4.0/5.0 |
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» |
Bonus |
: |
2.5/5.0 |
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» |
Gesamt |
: |
3.0/5.0 |
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Film (3.0): |
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„Charlie und die Schokoladenfabrik“ handelt von dem kleinen Jungen Charlie, der unter sehr ärmlichen und schweren Verhältnissen aufwächst. Er lebt zusammen mit seinen Eltern und Großeltern in einer sehr kleinen, heruntergekommenen Hütte. Die im Ort ansässige, für sehr gut schmeckende und originelle Süßigkeiten bekannte Schokoladenfabrik, in welcher seit Jahren mysteriöserweise kein Angestellter zu sehen war, überrascht die Presse, als sich der Inhaber Willy Wonka (Johnny Depp) dazu entscheidet fünf kleinen Kindern einen Fabrikbesuch zu schenken. Wie es der Zufall will, hat der kleine Charlie das Glück eine Eintrittskarte zu ergattern und somit die Chance, einen Einblick in die geheimnisvolle Fabrik zu bekommen. Warum der Inhaber nach all den Jahren der Abschottung ausgerechnet fünf Kinder einlädt und wie er die großen Mengen an Süßigkeiten ohne Angestellte herstellen kann und warum er sich offensichtlich nicht für die Kinder interessiert, sind nur einige Fragen, die während des Films aufgeklärt werden.
Dass der Film aus den Händen von Tim Burton stammt, merkt man an jeder einzelnen Phase des Films. Seien es die äußerst skurrilen Settings, welche durch ihre Abwechslung und die Liebe zum Detail durchgehend positiv faszinieren, die abgehobenen Charaktere, an denen kein Klischee ausgelassen wird, oder der märchenhafte Soundtrack. Man muss diese Stilrichtung eines Tim Burton selbstverständlich mögen. Leute, denen diese Art von „Kunst“ nicht zusagt, werden bereits nach dem sehr schönen Anfang schnell abschalten.
Aber selbst wenn man ein Freund von Tim Burton ist, hat der Film aus meiner Sicht mit einigen Schwächen zu kämpfen. Streng genommen handelt es sich nicht um einen Film im traditionellen Sinne, da die sehr dünne Story nur zu Beginn zum Vorschein kommt und am Ende des Films enttäuschend schlecht, viel zu schnell und vorhersehbar abgerundet wird. Der Großteil des Films besteht darin, die märchenhaft skurrile Schokoladenfabrik zu erkunden – von einer Handlung ist hier nicht mehr viel zu erkennen. Die Idee, den Charakteren auf dem Weg durch die Fabrik ihre persönlichen Schwächen aufzuzeigen und diese zu ihrem Verhängnis werden zu lassen ist gut gemeint, aber bei weitem nicht zufrieden stellend umgesetzt. Natürlich ist dies eine Frage der Sichtweise, denn es handelt sich freilich nicht um einen realistischen Film, sondern um ein Märchen. Aber selbst vor diesem Hintergrund wird der Film – aus meiner Sicht – nicht besser. Werke von Tim Burton zu bewerten ist von Natur aus eine heikle Sache, da sie zum einen einmalig sind und somit außer Konkurrenz stehen und zum anderen, weil die Sympathie für den Film stärker als bei anderen Genres von den Vorlieben des Zuschauers abhängt.
Positiv lässt sich dem Film gutschreiben, dass er über ein ergreifendes, sehr schönes Intro verfügt, die einzelnen Settings ohne jeden Zweifel wunderschön sind und die Charaktere sehr ausdrucksstark in Szene gesetzt wurden. „Charlie und die Schokoladenfabrik“ bietet zudem eine gute Portion sarkastischen Humor und einen hervorragend spielenden Johnny Depp. Das ruckartige, sehr vorhersehbare und „dünne“ Ende lässt sich aber nicht verleugnen. Es ist definitiv enttäuschend und stellt das absolute Gegenteil zum vorbildlichen Beginn des Films dar. Über den Hauptteil des Films lässt sich wie erwähnt nur schwer urteilen, womit auch die Endnote nur als Anhaltspunkt gesehen werden sollte. Tim Burton Fans werden ohnehin schon zugegriffen haben, alle anderen laufen aber Gefahr – genauso wie ich – von der dünnen, sehr abstrakt umgesetzten Handlung, bei welcher einige Fragen nicht geklärt werden, enttäuscht zu sein. |
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Bild (4.0): |
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Das Bild von „Charlie und die Schokoladenfabrik“ bietet durch die vielfältigen Settings eine enorme Abwechslung. Von sehr kühlen und finsteren Szenen, über äußerst farbenfrohe Momente und rein computeranimierten Szenen ist alles vorhanden. Umso mehr überrascht es, dass sich die Bildqualität niemals eine Blöße gibt. Abgesehen von stellenweise minimalem Bildrauschen, welches aber nur bei genauem Hinsehen spürbar ist und einer bei Fernaufnahmen nicht ganz optimalen Schärfe (Details gehen verloren), ist die Bildqualität gut und gibt keinen Grund zu weiterer, negativer Kritik. Die Farbdarstellung und Kontraste können gefallen und passen hervorragend zu dem optisch sehr abwechslungsreichen Film. |
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Ton (4.0): |
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Der Soundtrack des Films steht klar im Vordergrund und übertönt alle anderen Effekte und Sprachaufnahmen. Das hat den Vorteil, dass ein stets sehr voluminöser und – durch die konsequente Ausnutzung aller Lautsprecher – räumlicher Klang entsteht. Es hat aber auch den Nachteil, dass – wie bereits erwähnt – alle anderen Aufnahmen zu schwachbrüstig und distanziert wirken. In den actionreicheren Szenen kommt somit nicht die Klangkulisse auf, die nötig wäre, um dem Film den letzten Tick Dynamik zu verpassen. Auch der Subwoofer wird immer wieder ins Geschehen mit eingebunden, kann aber keine besonders tiefreichenden Akzente setzen. Die Klangqualität der einzelnen Disziplinen ist indes sehr gut – der gesamte Ton wirkt sehr klar und ist nicht durch Rauschen oder sonstige Störungen belastet. Wäre die Abmischung zwischen Musik und Effekten/Sprachaufnahmen etwas besser, wäre sicherlich eine höhere Punktzahl möglich gewesen. So bleibt es aber bei guten vier Punkten. |
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Bonus (2.5): |
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Hinter dem wunderschönen und ständig in Bewegung bleibenden DVD-Menü verbergen sich vier Making-Ofs und Dokumentationen, welche auf die Entstehung des Films und die Spezialeffekte eingehen, sowie drei interaktive, insbesondere für Kinder geeignete Mini-Spiele. Ein Audiokommentar ist leider nicht vorhanden. |
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Fazit (3.0): |
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„Charlie und die Schokoladenfabrik“ ist – wie man es erwarten konnte – sehr außergewöhnlich und bietet dem Zuschauer eine sehr originelle Kulisse. Sind Tim Burtons Stilmittel – und somit der Hauptteil des Films - eine klare Frage des individuellen Geschmacks, vermag das Ende des Films keinesfalls zu überzeugen. Es ist zu überhastet, inhaltlich zu dünn und zu vorhersehbar – leider das absolute Gegenteil zum sehr schönen Beginn des Films.
Die technische Seite der DVD zeigt sich hingegen gut in Form. Sowohl die Bild- und Soundqualität erbringen absolut zufrieden stellende Leistungen und scheitern nur knapp an noch höheren Punktzahlen. Die vorhandenen Extras sind liebevoll und informativ produziert. Jedoch hätten es in anbetracht der Tatsache, dass es sich hierbei um ein 2 Disc Set handelt, einige zusätzliche Inhalte sein dürfen. |
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Autor: Timo Priebe
Datum: 23.10.2006
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