|
Info: |
|
|
Titel |
: |
Code 46 |
Originaltitel |
: |
Code 46 |
Verkauf |
: |
ab dem 09.11.2005 |
Land/Jahr |
: |
Großbritannien/2003 |
Label |
: |
Sunfilm |
Laufzeit |
: |
ca 90 min. |
FSK |
: |
ab 16 Jahren |
Bild |
: |
Widescreen (2.35:1 - anamorph) |
Ton |
: |
Dolby Digital 5.1 (Deutsch), Dolby Digital 5.1 (Englisch), DTS Digital 5.1 (Deutsch) |
Untertitel |
: |
Deutsch |
RC-Code |
: |
RC2 |
Darsteller |
: |
Emil Marwa, Jonathan Ibbotson, Nabil Elouhabi, Natalie Jackson Mendoza, Nina Fog, Om Puri, Samantha Morton, Sarah Backhouse, Tim Robbins, Togo Igawa |
Regie |
: |
Michael Winterbottom |
|
Wertung: |
|
» |
Film |
: |
4.0/5.0 |
|
» |
Bild |
: |
3.5/5.0 |
|
» |
Ton |
: |
4.0/5.0 |
|
» |
Bonus |
: |
2.5/5.0 |
|
» |
Gesamt |
: |
3.5/5.0 |
|
|
|
Film (4.0): |
|
In einer nicht allzu fernen Zukunft zentralisiert sich das Leben in wenigen großen Städten, zu denen nur Privilegierte Zugang haben. Alle Übrigen leben in den wüstenartigen Randzonen, so dass der Handel mit gefälschten Zugangskarten blüht. Auch die Fortpflanzung ist nicht mehr auf die rein klassische Methode beschränkt, denn auch Menschen dürfen mittlerweile geklont werden. Da man weiß, welche Folgen es hat, wenn Kinder von genetisch ähnlichen Eltern gezeugt werden (wie z.B. durch inzestuösen Geschlechtverkehr), ist es durch den Code 46 strengstens untersagt, dass Paare mit einer genetischen Übereinstimmung von 25% oder mehr Kinder haben dürfen.
William Geld (Tim Robbins) ist ein Ermittler, der die Wahrheit erkennen kann, indem er die Verdächtigen über sich selbst erzählen lässt, was ihm seine Arbeit sehr erleichtert. Sein neuester Auftrag führt ihn nach Shanghai. Hier mehren sich in einem Unternehmen, das die begehrten Zugangskarten herstellt, die Fälle von „außerdienstlicher Zugangskartengenerierung zwecks Verkauf auf dem Schwarzmarkt“. Da die aufgetauchten Karten alle von derselben Druckmaschine erzeugt wurden, muss William alle Mitarbeiter befragen, die an dieser Maschine gearbeitet haben.
Unter ihnen befindet sich auch Maria, die nicht nur Geburtstag, sondern seit ihrer Kindheit auch einen jährlich wiederkehrenden Geburtstagtraum hat, der eine Art Countdown darzustellen scheint. William hat die Schuldige schnell ausgemacht, doch aus einem Grund, der ihm aber zunächst noch nicht klar ist, schützt er Maria und benennt stattdessen einen anderen Mitarbeiter. Natürlich kommt es, wie es kommen muss, und nach einer gemeinsam verbrachten Nacht verlieben sich die Beiden.
Doch die Komplikationen lassen nicht lange auf sich warten, denn zum Einen ist William verheiratet und hat einen Sohn, und zum anderen muss er zurück nach Seattle, da sein „Schutz“ ansonsten ablaufen würde. Nachdem William wieder zu Hause ist, tauchen aber weitere Zugangskarten auf dem Schwarzmarkt auf, und er wird wieder nach Shanghai geschickt, um diesmal den richtigen Täter ausfindig zu machen. Bei dem Versuch Maria zu befragen, stellt William allerdings fest, dass sie verschwunden ist. Obwohl bei der Suche alle Beteiligten sehr schweigsam sind, gelingt es William aufgrund seiner (nicht natürlichen) Fähigkeiten herauszufinden, dass sich Maria in einer Klinik außerhalb der Stadt befindet. Der Grund für ihren Aufenthalt ist der Verstoß gegen Code 46. Aufgrund dieses Verstoßes wurde nicht nur die Schwangerschaft beendet, sondern auch Marias Erinnerungen an die Schwangerschaft und an William gelöscht…
„Code 46“ war ein echter Glücksfall, denn als Fan des Genres „Science Fiction“, als Anhänger von Low-Budget Produktionen und als Film-Fan, der seit Robert Altman’s „Short Cuts“ von den schauspielerischen Leistungen von Tim Robbins angetan ist, werden hier gleich drei Vorlieben auf einmal bedient. Das diese Mixtur nicht zwangsläufig zu einem Erfolg versprechenden, cineastischen Erlebnis führen muss ist klar, doch erfreulicherweise wurden meine Erwartungen erfüllt. Der Film zeichnet eine (durchaus mögliche) Zukunftsvision, in der das Klonen von Menschen an der Tagesordnung ist und in der die möglichen genetischen Auswirkungen durch Gesetze verhindert werden sollen. Wie weit der Eingriff in die Privatsphäre dabei geht, ist durchaus beängstigend und stimmt nachdenklich.
Ein weiterer Teil der Zukunftsvision ist die Zentralisierung des Lebens in wenigen großen Städten, gepaart mit der Beschränkung des Zugangs, der nur durch spezielle Zugangskarten, so genannten „Papelles“ möglich ist. Diese beinhalten einen Versicherungsschutz, ohne den nichts mehr möglich ist. Auch das Reisen in andere Städte ist nur mit gültigem „Schutz“ gestattet. Einen sehr interessanten Aspekt hat man mit der möglichen Verbesserung der Fähigkeiten von Menschen mit eingebracht. Die Fähigkeit von William beispielsweise, die Gedanken von anderen Menschen zu lesen, wurde ihm mit Hilfe von künstlich generierten Viren „eingepflanzt“, wobei die Wirkung der Tabletten zeitlich beschränkt ist. Auf diese Weise ist es beispielsweise auch möglich andere Sprachen zu „erlernen“.
Wer bei „Code 46“ an „Science Fiction“ im Sinne von „Star Wars“ denkt, sollte lieber einen Bogen um den Film machen. Die Low Budget Produktion, der man durch die geschickte Auswahl der ausnahmslos echten Drehorte die geringen Produktionskosten nicht anmerkt, ist für Diejenigen interessant, die sich für eine kritische Auseinandersetzung mit einer entmenschlichten Zukunftsvision anhand von persönlichen Schicksalen begeistern können. |
|
Bild (3.5): |
|
Das Bild von „Code 46“ erreicht ein insgesamt durchschnittliches Ergebnis. Sowohl die Farben, als auch der Kontrast werden als Stilmittel eingesetzt, was sehr gut zum Setting des Films passt. Durch die Verwendung von unterschiedlichen Farbfiltern wird hauptsächlich ein erdiger Look erzeugt, in bestimmten Szenen herrscht auch ein kühles blau vor. Knallige Farben sucht man vergebens, was allerdings so beabsichtigt ist und der DVD nicht als Fehler angerechnet werden kann. Wie bereits angesprochen, wurde auch am Kontrast gedreht. Dieser ist recht steil ausgefallen, und zahlreiche Szenen neigen bewusst zum Überstrahlen. Der Schärfegrad erreicht nur ein befriedigendes Niveau, was vermutlich am Einsatz eines Rauschfilters liegen dürfte. Da dieser nur dezent einwirkt ist ein minimaler Rauschteppich sichtbar, der allerdings aus normalem Betrachtungsabstand nicht auffällt. In den ersten Minuten des Films sind auch noch einige minimale Dropouts wahrnehmbar, was sich im weiteren Verlauf wieder legt. Die Kompression hat trotz der überdurchschnittlich hohen Bitrate von etwa 6,5 MBps minimale Spuren hinterlassen. |
|
Ton (4.0): |
|
Sehr überraschend zeigt sich der Ton von „Code 46“, der in Dolby Digital 5.1 und DTS 5.1 vorliegt, denn das was man im Allgemeinen von einem Dialog orientierten Film erwartet, bekommt man zum Glück nicht geboten. Von Beginn an fällt die sehr räumliche Abmischung auf, die fast durchgängig von allen Lautsprechern Gebrauch macht. Dabei breitet sich nicht nur die sehr passende Musik angenehm im Raum aus, sondern auch Umgebungsgeräusche und Effekte erklingen aus den hinteren Lautsprechern. Doch damit noch nicht genug, denn der geneigte DVD-Fan muss nicht einmal auf direktionale Effekte verzichten (z.B. von Zeitindex 27:02 bis 27:17). Komplettiert wird der tolle Sound durch die Sub-Unterstützung, die sowohl die Musik, als auch die Effekte betrifft. Der Sub-Einsatz ist zwar nicht brachial, aber dennoch deutlich. Das Wichtigste bei einem Film, bei dem es vor allem auf die Dialoge ankommt, ist natürlich die Dialog-Verständlichkeit. Diese ist jederzeit gegeben und bietet keinen Anlass zur Klage. |
|
Bonus (2.5): |
|
Das Bonusmaterial ist zwar nicht sonderlich umfangreich, erfüllt aber zumindest die Mindestanforderungen. Als erstes steht der Originaltrailer auf dem Programm. Anschließend darf sich der geneigte Bonusmaterial-Fan die Bio- und Filmografien von Michael Winterbottom (Regie), Samantha Morton und Tom Robbins ansehen. Nach den insgesamt 4 geschnittenen Szenen, kommt dann als letztes das Making Of. Dieses ist zwar mit einer Laufzeit von 16:50 nicht sonderlich üppig, verzichtet aber auf Lobhudelei und bietet einige Hintergrundinformationen zum Film. Einen Audiokommentar gibt es leider nicht. |
|
Fazit (3.5): |
|
„Code 46“ zeichnet eine düstere, entmenschlichte Zukunftsvision, in der das Klonen von Menschen an der Tagesordnung ist und die genetischen Gesetze ohne Rücksicht auf die Privatsphäre gnadenlos durchgesetzt werden. Das stilisierte Bild bewegt sich auf einem durchschnittlichen Niveau, dessen größte Schwäche die mangelnde Schärfe ist. Rauschen ist zwar trotz des Rauschfilters noch vorhanden, allerdings fällt das von einem normalen Betrachtungsabstand aus nicht auf. Der Ton ist hingegen für einen Dialog orientierten Film überraschend räumlich ausgefallen und macht von den Möglichkeiten einer 5.1 Abmischung intensiv Gebrauch. Das Bonusmaterial ist leider nicht sonderlich umfangreich, erfüllt aber mit dem Trailer, den Bio- und Filmografien, den geschnittenen Szenen und einem Making Of immerhin die Mindestanforderungen. Insgesamt gesehen ist die DVD, die in einem schicken Hochglanzschuber steckt, für Genre-Fans Pflicht. |
|
Jetzt bei Amazon bestellen: Code 46
|
Autor: Markus Wieland
Datum: 30.08.2006
|
Startseite | Review Index
|