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Info: |
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Titel |
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The Punisher |
Originaltitel |
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The Punisher |
Verkauf |
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ab dem 20.06.2006 |
Land/Jahr |
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USA/2004 |
Label |
: |
Sony Pictures |
Laufzeit |
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ca 118 min. |
FSK |
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ab 18 Jahren |
Bild |
: |
Widescreen (2.35:1 - anamorph) |
Ton |
: |
Dolby Digital 5.1 (Deutsch), Dolby Digital 5.1 (Englisch) |
Untertitel |
: |
Deutsch, Englisch, Türkisch |
RC-Code |
: |
RC2 |
Darsteller |
: |
Ben Forter, John Travolta, Laura Harring, Roy Scheider, Samantha Mathis, Tom Jane, Will Patton |
Regie |
: |
Jonathan Hensleigh |
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Wertung: |
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Film |
: |
4.0/5.0 |
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» |
Bild |
: |
4.0/5.0 |
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» |
Ton |
: |
4.5/5.0 |
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» |
Bonus |
: |
2.5/5.0 |
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» |
Gesamt |
: |
4.0/5.0 |
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Film (4.0): |
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Nach jahrelangem Warten gibt es nun zumindest die Kino-Fassung der Marvel Adaption „The Punisher“ im freien Handel. Das alte Release der Extended Edition von Columbia Tristar befindet sich nämlich auf dem Index. Mit der ca. 6 Minuten kürzeren Kinofassung wurde zumindest ein Kompromiss eingegangen. Die FSK hat diese Version zwar immer noch mit „keine Jugendfreigabe“ versehen, aber zumindest nicht indiziert.
Mit „The Punisher“ wurde wohl einer der düstersten Comics von Marvel verfilmt, in dem ein Mann den Kampf gegen das Verbrechen aufnimmt und keine Skrupel mehr kennt. Dieser Mann ist der ehemalige FBI-Agent Frank Castle (gespielt von Thomas Jane), bei dessen letztem Einsatz ein Sohn des Unterweltbosses Howard Saint (gespielt von John Travolta) ums Leben kommt. Außer sich vor Zorn lässt Howard Saint den Schuldigen ausfindig machen und den Willen seiner Frau, dass alle Familienmitglieder sterben sollen, umsetzen. Machtlos gegen die Killer von Saint, muss Castle mit ansehen, wie seine Lieben nach der Reihe getötet werden.
Monate später, nachdem seine Verletzungen auskuriert sind, begibt sich Frank Castle wieder zurück nach Tampa, um seinen persönlichen Rachefeldzug zu starten. Schnelle Rache ist aber nicht das Ziel vom Punisher, wie sich Frank Castle jetzt selbst nennt, sondern er sucht die komplette Zerstörung von Howard Saint. Nach Observation von Saints Umfeld, beschließt er ihm alles zu nehmen, seine Liebe zu seiner Frau Livia, seine Freunde, sein Vermögen und letztendlich auch sein Leben. Howard Saint ist aber kein einfacher Mann und mit seinen Unterweltkontakten versucht er selber Frank Castle endgültig loszuwerden.
Ein weiteres düsteres Kapitel von Marvels Superhelden wurde mit dem Punisher aufgestoßen, der Ende der 80er schon einmal mit Dolph Lundgren verfilmt wurde. Ein Racheengel, der keine Gnade mit seinen Feinden kennt und auf sich alleine gestellt ist, übt kompromisslos Selbstjustiz aller höchster Güte. Schon aufgrund dieser Thematik dürfte sich der Film seine Altersfreigabe eingehandelt haben. Ein weiterer Grund dürfte die explizite Gewaltdarstellung sein, so dass der Film von Vornherein schon nichts für schwache Gemüter ist, die bei der Anwendung der Gewalt nur den Kopf schütteln würden. Von daher ist „The Punisher“ auch kein einfacher Actionfilm, sondern zeigt auf eine beeindruckende brutale Weise wie stark die Rache eines Mannes sein kann, dem alles, was ihm lieb und teuer war, genommen wurde. Mit einem große Waffenarsenal, seinem strategischen Wissen und der Mithilfe seiner verschrobenen Nachbarn begibt sich der Hauptcharakter in einen kleinen Privatkrieg, der auf höchstem Niveau geführt wird, um seinem Gegenüber zu zeigen, wie schmerzlich der Verlust der eigenen Familie ist.
Spannung ist damit garantiert und die zwei Stunden Laufzeit des Films ziehen recht schnell vorbei. Insgesamt kann man dem Film attestieren, dass er eine der besseren Comicverfilmungen ist, obwohl ihm die große Bekanntheit bisher versagt blieb. Überzeugen kann der Film auch mit seiner Aufmachung, so verfügt über gute Stunts und reichlich Actionszenen, ohne dass diese zu überzogen wirken. Gut ist auch, dass der Rachefeldzug nicht mit brachialer "Hau-Drauf"-Taktik umgesetzt wurde, sondern mit sehr subtilen Methoden geführt wird, die selten im Action-Genre einmal Anwendung finden. Kurz vor Ende erleben dann die Bilder einen kleinen Höhepunkt und zeigen die dämonischen Gesichtszüge des Punisher-Symbols in Flammen. Eine Empfehlung für alle, die auf wirklich harte Action und einen ernsten Film stehen. |
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Bild (4.0): |
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Die Qualität des Bildes ist überdurchschnittlich gut, jedoch sind einige Schwächen vorhanden. Besonders der Schärfegrad kann an einigen Stellen nicht von seiner Qualität überzeugen, z.B. bei Zeitindex 47:06 als der Punisher das Geld klaut, ist seine Waffe sehr verzerrt. Ansonsten erweisen sich die Farben als sehr natürlich und kräftig, in dunkleren Szenen kann man durch eine gute Variation der Nuancen noch verschieden Farbtöne ausmachen. Rauschen oder kompressionsbedingte Fehler sind in diesem Film nicht aufzufinden. Von daher kann die vorliegende Bildqualität ohne Mühe 4 Punkte erreichen. |
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Ton (4.5): |
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Die deutsche Dolby Digital Tonfassung lässt fast keine Wünsche offen. Lediglich die Dialoge weisen eine kleine Schwäche auf, so sind sie nicht sauber auf den Center abgestimmt, sondern hallen leicht auf den beiden Frontboxen nach. Ansonsten präsentieren sich die Dialoge aber fehlerfrei und an der Verständlichkeit gibt es nichts auszusetzen. Besser als die Dialoge kommen die Musik- und Effektkulisse daher. Besonders bei den Effekten kann der Film glänzen. Klar und deutlich sind direktionale Effekte aus den hinteren Boxen zu vernehmen, so dass man förmlich spürt, wie sich die Explosionen räumlich ausbreiten. Die restlichen Effekte wie Schusswechsel oder Umgebungsgeräusche stehen in diesem Punkt nicht nach und tragen zu einem guten Klangbild bei. Die Musik wird ebenso schön auf alle Boxen verteilt wie es sich gehört, und gibt somit auch keinen Anlass zur Kritik. Besonders bei der Darstellung der Explosionen kann der Bass sein Können zeigen, ohne das ein störendes Brummen zu vernehmen ist. Im Endeffekt scheitert der Ton nur knapp an der Höchstpunktzahl. |
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Bonus (2.5): |
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Der Film beherbergt auch einige Bonusmaterialien wie entfallene Szenen, eine knapp halbstündige Doku über die Stunts und ein ebenso langes Making-Of sowie ein Musikvideo der Gruppe „Drowning Pool“ mit ihrem Song zum Soundtrack "Step Up". Insgesamt ist das Bonusmaterial eher durchschnittlich. Die entfallenen Szenen sind mit einem Kommentar des Regisseurs versehen und wenn man sich beide Szenen anguckt, weiß man nachher auch wieso sie nicht im Film verwendet wurden. Sie zeigen nichts Spektakuläres und hätten den Film somit nur in die Länge getrieben. Das Musikvideo ist ebenfalls ein zweischneidiges Schwert und wird nur Leuten gefallen, die die neue Metall Art bevorzugen. Die Stunts und das Making-Of sind somit die beiden einzigen Extras, die zu überzeugen wissen. |
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Fazit (4.0): |
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Der Film spaltet die Gemüter, von daher kann man keine klare Empfehlung aussprechen. Mag man aber die Marvel Comics und ist ebenso auch kein Kind von Traurigkeit, dann wird einem der Punisher zusagen. Viel Gewalt gepaart mit einem Rachefeldzug, coole Sprüche, dicke Waffen und einige verschrobene Charaktere sind der Hauptbestandteil des Filmes. Derjenige, der diese Sachen mag, wird bestimmt seinen Spaß haben. Von der technischen Seite präsentiert sich der Film fast makellos. Hier ist ein überdurchschnittliches Bild und ein hervorragender Ton zu vermelden. Das Bonusmaterial ist zwar nicht so stark, aber in punkto Bild und Ton macht der Film auf jeden Fall einiges wett.
Aber Achtung: Diese Version ist lediglich die Kino-Fassung, der ungekürzte „Extended Version“ ist immer noch indiziert.
Wer also das volle Ausmaß des Rachefeldzugs sehen will, muss sich nach der „Extended Version“ umschauen. |
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Autor: Peter Winkelhane
Datum: 24.07.2006
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