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Info: |
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Titel |
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Open Water |
Originaltitel |
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Open Water |
Verkauf |
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ab dem 14.03.2005 |
Land/Jahr |
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USA/2004 |
Label |
: |
UFA |
Laufzeit |
: |
ca 77 min. |
FSK |
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ab 12 Jahren |
Bild |
: |
Widescreen (1.85:1 - anamorph) |
Ton |
: |
Dolby Digital 5.1 (Deutsch), Dolby Digital 5.1 (Englisch) |
Untertitel |
: |
Englisch, Deutsch für Hörgeschädigte |
RC-Code |
: |
RC2 |
Darsteller |
: |
Blanchard Ryan, Cristina Zenarro, Daniel Travis, Estelle Lau, John Charles, Michael E Williamson, Saul Stein |
Regie |
: |
Chris Kentis |
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Wertung: |
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Film |
: |
3.0/5.0 |
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Bild |
: |
3.0/5.0 |
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Ton |
: |
3.5/5.0 |
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Bonus |
: |
4.5/5.0 |
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» |
Gesamt |
: |
3.5/5.0 |
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Film (3.0): |
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Das Pärchen Susan Watkins und Daniel Kintner fliegt in den Urlaub um dem Arbeitsstress zu entfliehen. Es wäre jedoch kein Kinofilm, wenn nicht etwas Schlimmes passieren würde. Und so kommt es, dass sie bei einem Tauchausflug durch ein Missverständnis vergessen werden. Glauben die beiden Anfangs noch, dass das Boot sie wieder finden würde und sie lediglich vom Weg abkommen seien, realisieren sie bald, dass man sie zurückgelassen hat. Es entwickeln sich Stunden voller Angst, Verzweiflung und insbesondere Gefahren. Denn neben der Kälte und der psychischen Belastung gibt es um sie herum vor allem Haie.
„Open Water“ entstammt einem sehr kleinen und recht unbekannten Filmstudio (Lions Gate Films). Das Budget welches zur Verfügung stand war sehr begrenzt und so kann der Film folglich nicht mit großen Namen aufwarten, was er im Grunde aber auch gar nicht nötig hat. Wie schon damals bei „Blair Witch Projekt“ bedient man sich auch bei „Open Water“ einer DV (Digital Video) Kamera, die für definitiv mehr Authentizität sorgt. Die betrachterische Distanz, die oftmals bei modernen Hollywood Produktionen zu spüren ist, entfällt bei dieser Art des Kamerastils, birgt aber auch die Gefahr den Film amateurhaft wirken zu lassen. Letztendlich ist es Geschmackssache, aber es sei betont, dass die Kameraführung nicht billig, sondern vielmehr atmosphärisch wirkt.
Insbesondere zu Beginn macht der Film einen viel versprechenden Eindruck. Zwar sind die ersten 20min darauf fixiert die beiden Hauptdarsteller kurz einzuführen und die ersten Tage ihres Urlaubs zu beschreiben (das Ganze wirkt bis dato wie ein selbst gedrehter Urlaubsfilm), aber die ständige Gewissheit, dass bald etwas Negatives passieren wird, hält den Zuschauer bei Laune. Tritt dieses Negativereignis dann schließlich ein, wird abermals Spannung aufgebaut, da der Zuschauer auf eine dramatische Darstellung der Einsamkeit und Gefahren auf dem Meer hofft, was aber leider nur teilweise glückt. Zugegeben: es ist sicher schwer aus dem Szenario zweier Menschen im offenen Meer packende Stimmung zu erzeugen, aber etwas mehr hätte ich hier erwartet, was aber nicht heißen mag, dass dieser Part langweilig wäre. Im Gegenteil: Das Wissen über die ständig präsenten Gefahren hält den Zuschauer bei der Stange, da er sich andauernd fragt, welches Ereignis zu welchem Zeitpunkt eintreten mag. Werden die beiden gerettet oder fallen sie dem Meer zum Opfer?
Eben dies wird aber auch zum Problem des Films, denn zum einen passiert nicht allzu viel, zum anderen sind die Dinge, die passieren stellenweise nur bedingt spannend umgesetzt. Ähnlich verhält es sich mit dem Ende des Films. Ohne zu verraten was geschieht sei an dieser Stelle erwähnt, dass die Hoffnungen, die während des Films aufgebaut werden nicht zufrieden stellend erfüllt werden. Der ruhige, geheimnisvolle Anfang und der viel versprechende Part auf dem Meer wecken Hoffnungen, die das Ende schließendlich nicht gänzlich (aber zumindest teilweise) erfüllen kann. Was bleibt ist ein nachdenklicher (insbesondere deswegen, da der Film auf einer wahren Begebenheit basiert), aber auch nicht vollständig befriedigter Zuschauer, der das Gefühl hat, dass hier Potential verschenkt wurde. |
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Bild (3.0): |
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Das Bild von „Open Water“ ist sehr durchwachsen, was wie bereits erwähnt an der Verwendung von Digital Video liegen mag. Insbesondere zu Beginn wird man von der äußerst wechselhaften Schärfe erschreckt. Sie schwankt zwischen absolut mangelhafter und recht ordentlicher Qualität. Hinzu kommen sehr unangenehme Bewegungsunschärfen bei Szenen an Land, die das Betrachten des Films anstrengend werden lässt. Dem Film kommt es aber zu Gute, dass er größtenteils auf dem Wasser stattfindet und zumindest in dieser Umgebung mit einer befriedigenden Schärfe daherkommt. Nichts desto trotz sei die definitiv schlechte Bildschärfe zu Beginn berücksichtigt.
Die Farbgestaltung ist in der Summe ordentlich. Wirken die Szenen an Land sehr kräftig und stellenweise sogar überstrahlt, kommen die Szenen auf dem Meer zwangsläufig sehr trist und eintönig daher, was man aber naturgemäß nicht als Nachteil sehen kann. Im Grunde gibt es nur wenige Momente, in der die Farben etwas schwach sind. Auch die Kontraste sind stets in Ordnung. Bildrauschen lässt sich bis auf eine einzige (Nacht-)Szene (bei Zeitindex 7:04, dort aber erheblich) nur selten ausmachen. Bildfehler glänzen ebenfalls durch Abwesenheit.
Im Großen und Ganzen leidet das Bild nur an seiner anfänglichen – und sehr störenden – (Bewegungs-)Unschärfe. Würde der Film nicht auf hoher See stattfinden, hätte er deutlich größere Probleme. Da dies aber nicht der Fall ist, kann sich die Note noch auf einem befriedigenden Level halten. |
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Ton (3.5): |
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Naturgemäß bietet der Film nicht allzu viele Möglichkeiten mit einem pompösen, voluminösem Sound aufzuwarten. In den wenigen Szenen die sich anbieten (z.B. während des Gewitters, oder wenn die Musik Spannung aufbaut) geschieht dies aber vorzüglich. Unterstützt von einem kräftigen und sauberen Subwoofer und unter Benutzung aller Lautsprecher entsteht ein sehr atmosphärisches Klangbild mit klaren und dynamischen Effekten.
In den ruhigeren Szenen, die den Film dominieren, leidet der Ton vor allem an einer zu leisen und dumpfen Sprach- und Musikwiedergabe. Ersteres wird besonders anfänglich (während des Telefongesprächs) spürbar.
Zusammenfassend kann man von einer befriedigenden bis guten Akustik sprechen, die ihre Stärke in den „spannenderen“ Szenen hat, aber im Rest des Films unter einer zu schwachen Sprachwiedergabe leidet. |
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Bonus (4.5): |
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Sehr überraschend – gerade wenn man das Budget und den Umfang des Films betrachtet – präsentiert sich die Sonderausstattung von „Open Water“. Hinter dem gleichnamigen Menüpunkt des recht tristen Hauptmenüs findet man sowohl qualitativ wie quantitativ sehr gute Extras.
Besonders sticht das überragende, fünfzehnminütige Making-Of hervor. Überragend deshalb, weil es sehr interessant und unterhaltsam ist und quasi ohne Übertreibungen und Glorifizierungen des eigenen Films auskommt. Man merkt deutlich, dass man es hier mit bodenständigen Personen vor und hinter der Kamera zu tun hat. Man konzentriert sich tatsächlich auf den eigentlichen Sinn eines Making-Of’s, nämlich die Entstehung des Films. Die fünfzehn Minuten machen wirklich Spaß. Das Making-of wirkt fast schon familiär. Ich wurde selten so gut unterhalten und informiert – großes Lob an dieser Stelle.
Ebenfalls empfehlenswert sind die fünf Kurzinterviews mit der Crew und die sieben nicht verwendeten Szenen. Insbesondere letztere sind interessant, da es sich hier größtenteils um unverwechselbare DV-Aufnahmen handelt. Des Weiteren finden sich noch ein knapp zehnminütiges „Hinter-den-Kulissen-Feature“, einen Kurzfilm über die Voraussetzungen eines Independent-Films, eine Trailershow, eine Bildergalerie und zwei Audiokommentare auf der Silberscheibe.
Im Prinzip ist alles vorhanden was man sich wünscht. Klar, der Umfang einer „Herr der Ringe Special Extended Edition“ wird nicht erreicht, aber für einen Independent Film mit 76 Minuten Umfang ist es schon erstaunlich was man hier an Sonderausstattung geliefert bekommt. Deswegen auch die sehr gute Note. |
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Fazit (3.5): |
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„Open Water“ ist ein interessanter Film, da er ein quasi unberührtes Szenario antastet und durch den authentischen – wenngleich auch für manche kritisierbaren – Kamerastil überzeugen kann. Dass es nur für eine befriedigende Bewertung reicht liegt daran, dass die Erwartungen, die aufgebaut werden nicht gänzlich erfüllt werden und der Film nur beim ersten Anschauen unterhält. Die technische Seite fällt leider nur durch mittelmäßige Leistungen auf. Das Bild leidet insbesondere anfänglich an großen Problemen mit der Bildschärfe, der Sound hingegen an einer nur durchschnittlichen Stimmwiedergabe. Positiv hingegen kann man die Extras erwähnen. Hervorzuheben sei hier nochmals das stimmige, unterhaltsame und informative Making-Of, das meiner Meinung nach seines gleichen sucht. Aber auch die anderen Extras gefallen und sorgen somit für eine leicht überdurchschnittliche Endnote. |
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Autor: Timo Priebe
Datum: 28.06.2006
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